Zypern droht derzeit der Staatsbankrott, weshalb nun auch private Anleger in die Bresche springen und einen Teil ihrer Ersparnisse opfern sollen. Der Run auf Banken hat längst begonnen und die Verunsicherung der Bevölkerung in anderen europäischen Staaten wächst – so auch in Deutschland.
Ein von der EU geschnürtes Hilfspaket soll Zypern nur dann erhalten, wenn auch Privatpersonen mit einem Teil ihres Vermögens oder der auf der Bank deponierten Altersvorsorge an der Rettung beteiligt werden. Das Parlament auf Zypern hat einer Abgabe auf die Ersparnisse aller Bürger in Zypern zwar nicht zugestimmt, dennoch lauern viele Sparer darauf, ihr Geld möglichst bald abzuheben und bar zu Hause aufzubewahren. Die Banken bleiben deshalb weitere fünf Tage geschlossen. Im Raum steht die Frage, ob die Banken dieser massiven Kapitalflucht überhaupt standhalten können.
In anderen Krisenländern der EU werden die Menschen nun hellhörig und es kann durchaus passieren, dass es in Spanien, Griechenland, Italien oder Portugal ebenfalls zu einer erneuten Kapitalflucht kommt, damit die Abgabe auf die Sparguthaben gar nicht erst eingeführt werden kann.
Wie Bundeskanzlerin Merkel am 19. März 2013 nochmals ausdrücklich bestätigte, sollen deutsche Anleger nicht von der Finanzkrise auf Zypern betroffen und die Ersparnisse der Deutschen auf jeden Fall gesichert sein. Doch Experten befürchten, dass sich der Kapitalmarkt in den nächsten Jahren ändern und auch in vielen anderen Länder eine solche Abgabe auf Ersparnisse erhoben werden könnte. Bisher war eine Spareinlage bis zu 100.000 Euro auf den deutschen Banken auf jeden Fall sicher, doch nachdem nun für Zypern ein anderer Maßstab gilt, könnte dieser durchaus auch im restlichen Europa eingeführt werden.
(Bild: ElenaR – Fotolia)
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