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Blaues Sparbuch: Wie die EU Sparer fördern möchte

Die EU-Kommission in Brüssel will ein europäisches Sparbuch einführen, welches nicht nur öffentlich gefördert, sondern angeblich auch steuerlich begünstigt sein soll. Daher sehen die deutschen Bankenverbände ihr ureigenes Geschäft schon jetzt bedroht.

Blaues Sparbuch in der Planungsphase

Noch ist wenig bekannt über die Details des Blauen Sparbuchs. Um die mittlerweile 500 Millionen Europäer zum Sparen anzuregen, soll das EU-Sparbuch staatlich garantierte Renditen bieten. Zudem will man die Kreditvergabe an Mittelstandsfirmen ankurbeln. Damit Sparer ihr Geld auch wirklich kleineren Unternehmen zur Verfügung stellen, müsste Brüssel zur Aufbesserung der Renditen aber mit Subventionen nachhelfen.

Inwieweit die Ängste und die Skepsis hiesiger Bankenverbände berechtigt sind, wird der erste Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zeigen, den Brüssel noch zum Jahresende präsentieren will. Direktes Vorbild der Idee ist das französische Livret A: Eine staatlich fixierte Rendite ist dabei garantiert und die Zinserträge sind bis zu einer bestimmten Anlagesumme sogar steuerfrei. Das Ersparte geht dann an staatliche Sparkassen, die damit kleine Firmen oder staatliche Projekte unterstützen.

Verbraucher im Vorteil

Neben der steuerlichen Begünstigung dürften sich Kleinsparer bei einem EU-Sparbuch über Zinsen freuen, die höher als bei den jeweiligen Geschäftsbanken liegen würden. Schon länger erhalten sie bekanntermaßen kaum noch Zinsen für ihr Erspartes, was Sparen unattraktiv gemacht hat. Leider geht es aber auch bei einem EU-Sparbuch nicht ganz ohne Unabwägbarkeiten: Sparer übernähmen bei einer Zweckbindung nämlich Risiken, die im Normalfall die Banken tragen.

Ob die Verbraucher derart risikobereit sind, wird sich zeigen. Des Weiteren rätseln Experten, wie die EU eine feste Rendite garantieren will. Bis der Gesetzesvorschlag jedoch von allen EU-Staaten und dem EU-Parlament gebilligt wird und somit ein Gesetz entstehen kann, vergehen womöglich noch weitere zwei Jahre.

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